Der Agronom Viktor verteilt im Projekt «Biolandbau und Kleintierhaltung» jeder Frau 15 Meersäuli für die Aufzucht. Später werden die
Tiere verkauft oder bei einem Festmahl gegessen.
Etwas später auf der Besichtigungstour zu den Parzellen der einzelnen Frauen mit verschiedenen Gemüsen und Brombeeren. Hier auf 3’500 m ü.M. wachsen diese erstaunlich gut.
Die geernteten Produkte sind der Lohn für die harte Arbeit der Frauen, welche sie in der Familie essen oder auf dem Markt verkaufen.
Im Projekt «Gesundheitsförderung, Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen in der „Casa Padre Silvio“ in Macas» mit der Präsentation einer Projektarbeit zur Wiederverwertung von Kerzenresten unter Beigabe von ätherischen Ölen.
Schülerinnen bei der Lösung von Hausaufgaben unter Mithilfe einer Gymnasiastin.
Im Projekt der Stiftung «Sol de Primavera» wird Jugendlichen in Quito, die zuvor als Strassenkinder lebten, eine Berufsausbildung ermöglicht. Hier zeigen angehende Konditoren ihre Künste bei der Anfertigung von Torten.
(Bericht vom Präsidenten Daniel Rietschin)
Das Stiftungsratsteam unterwegs, im Gebiet Putugleo auf der Höhe zwischen 3'500 bis 4'000 m zwischen riesigen Schluchten und Hochebenen, zu den Projekten.
Das Stiftungsratteam wird überrascht vom Regen und zur Umkehr gezwungen. Die Wege verwandeln sich in Minuten zu extremen Rutschpartien und die Fahrzeuge müssen mit Seilen gesichert werden.
(Bericht vom Vizepräsidenten Walter Niederhauser)
Nach unserem Besuch in der Kindertagesstätte «La Esperanza» verabschieden sich
die Kinder von uns mit einem Gruppenfoto. Sie sind warm angezogen, da es auf gut 3000 m ü. M. morgens sehr kalt ist.
(Bericht von Stiftungsrätin Vreni Diggelmann)
Wir haben von Carmen Barros, der Leiterin von Sol de Primavera in Quito, den folgenden Text als Rückmeldung auf unsere Noticias erhalten.
Carmen ist die langjährige Leiterin dieser Institution, welche sich für die berufliche Ausbildung und Eingliederung von Strassenjugendlichen einsetzt und deren Projekte wir regelmässig und mit grosser Überzeugung unterstützen.
Carmen schreibt uns:
Die aktuelle Ausgabe der Noticias erklärt unsere soziopolitische Situation gut und beschreibt die Risiken, denen die Jugendlichen und jungen Menschen von
Sol de Primavera regelmässig ausgesetzt sind. Trotz aller erwähnten Schwierigkeiten schaffen wir es, Strategien für die Gemeinschaft und für die individuelle Sicherheit zu etablieren - zum
Beispiel durch Ausweise und Pullover zwecks Identifizierung als Schüler von Sol de Primavera. Diese Mechanismen sind sehr effizient, um den dauerhaften Verbleib von durchschnittlich 60 Jungen und Mädchen in der menschlichen und beruflichen Bildung zu erhalten.
Die Unterstützung durch Schweizer Spenderinnen und Spender ist sehr wichtig und wertvoll, um unsere Arbeit durchzuführen.
Carmita
Vorgestern hat mir meine Tochter CHF 37 für unsere Stiftung via TWINT geschickt. Soweit nichts Spezielles. Das Geld hat aber eine Geschichte: mein ältestes Enkelkind (10 Jahre) hat einige Tage zuvor Löwenzahnblüten gesammelt. Er bat dann seine Mutter und seine Brüder, ihm zu helfen Löwenzahnhonig herzustellen. Sie produzierten in einem ersten Schritt drei Gläser, da dies nach zu wenig schien, wurde die Aktion wiederholt.
Am Samstag haben die Kinder dann vor dem Haus einen Stand erstellt und den Honig verkauft. Das Plakat für den Verkaufsstand haben sie natürlich ebenfalls selber erstellt.
Unter dem folgenden Link erhalten Sie einen Einblick in unsere Partnerorganisation "Sol de Primavera".
Der Beitrag wurde unter dem TV-Sender TA Quito veröffentlicht.
Am 30. Januar 2022 löste ein heftiges Unwetter im Suptropico der Provinz Cotopaxi massive Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Dabei wurden auch zwei Brücken zerstört und damit mehrere indigene Gemeinschaften vom Strassenverkehr abgeschnitten. Darüber haben wir in den Noticias vom Mai 2022 berichtet. Erstaunlich rasch wurden zwei Notbrücken nach dem System Toni el Suizo erstellt, (siehe Noticias vom August 2023). Diese brachten eine grosse Erleichterung, sind aber für Personen- und Lastwagen nicht passierbar, was das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben der betroffenen Dörfer nach wie vor sehr einschränkt. Eine der Brücken wurde kürzlich mit staatlichen Mitteln ersetzt, aber für die zweite fehlte das notwendige Geld. Deswegen konnten wir die geplante Reparatur der von uns für die Familien von Quindigua kurz vor dem Unwetter realisierte Wasserversorgung noch nicht ausführen. Unsere Partnerorganisation vor Ort hat nun nach Lösungen für die Finanzierung der zweiten Brücke gesucht und konnte eine Kostenverteilung vorschlagen, die uns überzeugt hat. Wir haben entschieden, uns mit maximal Fr. 25'000.- an den Gesamtkosten von ca. Fr. 400'000.- zu beteiligen und damit dieses wichtige Vorhaben zu unterstützen. Allerdings bestehen wir darauf, dass alle beteiligten Institutionen eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnen, damit wir sicher sein können, dass genügend Mittel für das Bauwerk zugesichert sind und dieses zu 100 % fertig gestellt werden kann. Wie spanischsprechende Leserinnen und Leser dem beigefügten Video entnehmen können, wird eine entsprechende Vereinbarung demnächst vorliegen.
Der Videoausschnitt zeigt ein Gespräch, das am 4. Dezember 2023 in Guasaganda aufgezeichnet wurde. Darin äussert sich Fredy Montenegro von unserer Partnerorganisation FEPP, welcher unsere Projekte vor Ort betreut.
Das erste Bild der untenstehenden Bilder zeigt, wie es direkt nach dem Unwetter ausgesehen hat. Das zweite Bild die Notbrücke Toni el Suizo und das letzte Bild die geplante neue Brücke.
Biolandbau und Kleintierhaltung in Andahualo Paccha
Diese Gemeinschaft lebt auf einem Hochplateau (3'150 m.ü.M) mit guten landwirtschaftlichen Bedingungen.
Hier gibt es zwei Gruppen:
Eine Gruppe mit 20 Frauen arbeitet im traditionellen Biolandbauprojekt. Sie haben ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem zur Verfügung. Hier pflanzen sie auch in grösserem Stil Oca an (Knolliger Sauerklee mit mehr Nährstoffen als die Kartoffeln – aber nur eine Ernte pro Jahr. Inhaltsstoffe pro 100 Gramm: 84 g Wasser, 13 g Kohlenhydrate, 1 g Proteine, 2 mg Kalzium, 36 mg Phosphor, 2 mg Eisen, 36 mg Ascorbinsäure, 0,5 mg Vitamin B3). Die Gemüsebeete haben unterschiedliche Grössen und sind multikultiv angelegt. An einer Stelle im freien Land ist die Parzelle mit Retama (Ginsterart) gegen Wind und Frost eingehagt. In den Hühnerställen sieht man interessante «Eiablegekonstruktionen».
Folgend einige Bilder:
Die zweite Gruppe ist ein Zusammenschluss von 20 Milchbäuerinnen und 3 Bauern mit je ein bis drei Kühen (Fleckvieh verschiedener Rassen), bei denen eine Verbesserung der Weiden zu einer höheren Milchleistung der Kühe führen soll. Diese liegt momentan bei 8 Liter im Tag. Sie erhalten USD 0.42 pro Liter. Die Milch wird einmal täglich beim Gemeindehaus abgegeben und dort in Kühltanks – aktuell rund 500 Liter pro Tag – aufbewahrt, bis ein Milchverarbeitungsbetrieb (gehört zum Nestlé-Konzern) diese abholt. Die Verantwortliche erhält pro Liter USD 0.02. Auf den Feldern sieht man kleine Häuschen zur Aufbewahrung der Melkgerätschaften.
Genetisch wird mit der Auswahl des Stiers optimiert. Mit Stieren aus der Gegend kostet das USD 5 bis 10 pro Sprung. Eine Samenspende kostet USD 15 bis 25 mit der einheimischen Rasse (wie im voranstehenden Bild gezeigt) und Nachweis der Erfolge der so gezeugten Kühe. Für Samen einer ausländischen Rasse mit höherer Milchleistung muss USD 35 bis 180 (Typ Holstein) hingeblättert werden. Wobei die Qualität des Futters auf dieser Höhe von rund 3'000 m ü.M. nie diese Milchleistung, wie auf dem Papier angegeben, ermöglicht.
Besuch der Gemeinschaft «La Lindera», die im Biolandbauprojekt mit Kleintierhaltung in der Provinz Tungurahua mitmacht.
Hier wartet auf uns eine «Frauengruppe» (19 Frauen und 1 Mann). Dieser Ort liegt auf rund 3'000 m.ü.M. Auf einem Rundgang durch einige Parzellen mit verschiedenen Anpflanzungen begegnen wir auch einmal jungen Bäuerinnen, die sehr aufgeschlossen sind und so entstehen sofort interessante Gespräche rund um ihre Arbeit, Wohn- und ökonomische Situation.
Nach dem Besuch sitzen wir noch zusammen und Don Miguel spricht im Namen der Gruppe zu uns:
«Das Wichtigste für uns auf dem Lande ist die Agronomie. Sie ermöglicht uns die Familie zu ernähren und wenn wir überschüssige Produkte haben, können wir diese verkaufen. Wir haben dadurch einen doppelten Nutzen: die Ernährung und die Ökonomie. Und so haben wir uns in dieser Gruppe zusammengefunden und in diesem Projekt viel für unsere Zukunft gelernt. Wir können uns nun auch an das Kommerzialisieren von unseren Produkten machen. Wir möchten nicht mehr von Grosshändlern abhängig sein, weil sie unsere Arbeit nicht gerecht entlohnen und selbst die Gewinne einstreichen. Das Arbeiten in den Parzellen ist anforderungsreich: Vorbereiten der Erde, säen, pflegen der Kulturen, ernten – aber die Mühe lohnt sich. Wir werden unsere Produkte vermehrt selbst vermarkten und ein kleines Unternehmen gründen. Ich denke auch an die Jungen, welche so die Möglichkeit haben, ihre Familie mit hochwertigen Produkten zu ernähren und einen Zusatzverdienst zu generieren.
Vielen Dank an die Organisation, die uns dies über FUNDYVIDA ermöglicht. An Víctor und Laudina für all die wertvollen Schulungen und Begleitungen bei der Arbeit. Wir haben unsere Arbeitsweisen optimieren und dabei auch die Umwelt einbeziehen können».
Noticias November 2023
23.11.2023
Bildung bedeutet Fortschritt
In diesen Noticias berichten wir über Projekte, in welchen Weiterbildungen und Bildung allgemein im Fokus stehen. Es fallen immer wieder
Kinder und Jugendliche durchs Raster des Bildungssystems und verlieren somit die Chance auf eine positive Zukunft.
Zudem stellen wir Ihnen unser neues Stiftungsratsmitglied Niklaus Lehmann vor. Er wird uns mit seiner Erfahrung wertvolle Unterstützung bieten können.
Wir danken Ihnen bereits jetzt für Ihre wertvolle Unterstützung, durch Ihre Spende können wir unsere Projekte
finanzieren.
Am 21. Mai sind wir von unserer knapp vierwöchigen Projektreise zurückgekehrt. Wir haben in den beiden Provinzen Bolivar und Cotopaxi insgesamt 16 Projekte besucht, haben mit unseren lokalen Partnern in Sitzungen über geplante, realisierte und aktuelle Vorhaben diskutiert, und hatten auch die Gelegenheit, in den Versammlungen der Gemeinschaften mit vielen Leuten über ihre Nöte und Bedürfnisse zu sprechen. Dabei durften wir ihren Dank für unsere Hilfe, die dringend notwendig war und weiterhin ist, entgegennehmen. Diesen Dank geben wir gerne Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender weiter und hoffen, dass Sie unsere Projekte weiterhin grosszügig unterstützen werden.
Ein Projektbesuch erwies sich als besonders eindrücklich und zeigt auf, wie wichtig ein Augenschein vor Ort ist. Vor einem Jahr besuchten wir bereits das Gebiet in der subtropischen Region der Provinz Cotopaxi, wo ein verheerendes Unwetter grosse Schäden angerichtet hatte (siehe den entsprechenden Bericht, ebenfalls unter Aktuell). Wir gelangten damals von der Pazifikseite her, teils zu Fuss oder reitend, zu den Dörfern, die an den Ausläufern der Anden liegen. Den Ort Quindigua, in welchem eine Wasserversorgung beschädigt worden war, konnten wir damals besuchen; das höher und weiter westlich gelegene Yacuchaqui, das vom Unwetter ebenfalls stark betroffen war, war für uns damals nicht erreichbar. Da die zerstörten Autobrücken bis auf weiteres nicht wieder gebaut werden, gelangten wir von den Anden her per Schotterstrasse, soweit diese noch befahrbar war, und dann auf einem vierstündigen Marsch zu Fuss in diesen Ort. Ab dort ging dann die Reise auf Beifahrersitzen von Motorrädern bis zu dem Ort im Tiefland weiter, ab dem wir in einen Pickup steigen konnten. Was wir in dieser wunderschönen Gegend antrafen, löste bei uns Betroffenheit aus. Viele Gebäude, unter anderem deren drei, für welche wir Duschen/WC-Häuschen gebaut hatten, sind durch Erdrutsche ins Hochwasser geschoben und weggeschwemmt worden. Es grenzt an ein Wunder, dass damals niemand ertrunken ist. Der allergrösste Teil der Bevölkerung, auch Familien, deren Hütten noch stehen, sind seither nicht mehr zurückgekehrt und leben jetzt an einem neuen Ort. In der weiterhin betriebenen Dorfschule trafen wir den Lehrer an, zusammen mit den beiden einzigen dort verbliebenen Schülern! Die drei zerstörten Duschen/WC-Häuschen werden wir an diesem Ort nicht ersetzten. Zu instabil sind die noch immer stark durchnässten, steilen Hänge.
Karl Friedli und Eddy Agten, Stiftungsräte
25.05.2023
Ab und zu haben wir auf unserer Besuchsreise die Gelegenheit, Ecuador ausserhalb unserer Projekte kennen zu lernen. Victor, ein Mitarbeitender einer unserer Partnerorganisationen, ist Mitglied einer Band, die traditionelle Musik modern interpretiert. Am Muttertag hatten die Sueños Andinos einen Auftritt in einem Ort nahe der Stadt Ambato. Wir nutzten die Gelegenheit, dem Anlass beizuwohnen und wurden nicht enttäuscht. Uns hat besonders beeindruckt., was für einen hohen Stellenwert die Mutter und damit auch der Muttertag in Ecuador hat. An diesem Fest waren vor allem Mütter im fortgeschrittenen Alter anwesend, die zugleich wohl auch Grossmütter waren. Junge Mütter und Männer waren in der Minderheit. Auch dabei war die Reina, also die Königin des Dorfes. Diese wird traditionell jährlich gewählt, ist eine attraktive Frau und hat nebst repräsentativen Pflichten auch Aufgaben, die zum Wohl der Gemeinschaft beitragen. Die aktuelle Reina nahm ihre Aufgabe äusserst professionell wahr. So hielt sie zum Beispiel eine eindrückliche Ansprache zu Ehren der Mütter. Die Festivitäten begannen mit Reden verschiedener Persönlichkeiten der Gemeinschaft. Danach übergab die Reina jeder Mutter eine Rose und im Anschluss spielten die Sueños Andinos ihre Musik. Obschon die Band ziemlich laut und modern spielte, elektrisch verstärkt mit Gitarren, Charango, Flöten, Schlagzeug und Bassgitarre, tanzten die Seniorinnen begeistert mit. Einige unter ihnen waren über achtzig Jahre alt und liessen sich nicht davon abhalten, zusammen mit uns Schweizern das Tanzbein zu schwingen. Nach dem Konzert gab es für alle Anwesenden Kuchen und für jede Mutter in einem Beutel ein reichhaltiges Mittagessen. Auch solche Erlebnisse, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit einem bestimmten Projekt stehen, überzeugen uns immer wieder davon, wie wichtig unser Einsatz und Ihre Spenden sind, besonders da sich dabei Gelegenheiten ergeben, mit den Menschen direkt zu sprechen und zu erfahren, wie ihr Leben in Ecuador ist und mit welch schwierigen Umständen sie zu kämpfen haben.
Karl Friedli, Stiftungsrat
15.05.2023
Wir befinden uns nun seit bereits zwei Wochen in Ecuador und besuchen unsere Projekte in den Provinzen Bolivar und Cotopaxi. Diese Besuchsreisen sind sehr wichtig, denn wir können uns persönlich davon überzeugen, dass alles so umgesetzt wird und wurde, wie wir das vorgesehen haben. Wir können wenn nötig konstruktiv eingreifen und haben die Möglichkeit, uns vertiefter mit unseren Partnern zu unterhalten, welche die Projekte umsetzen. Natürlich nutzen wir auch die Gelegenheit, mit unseren Nutzniessern, den Indígenas von Ecuador über ihr Leben und ihre Nöte zu sprechen. Dabei stehen ihre Erfahrungen mit den von Ihnen, liebe Spender, ermöglichten Trinkwasserversorgungen, Toiletten/Duschen-Häuschen, mit der Holzgewinnung oder den Holzöfen im Vordergrund.
Unsere Reise verläuft positiv und die Projekte, die wir besucht haben, stimmen zu unserer Freude mit unseren Vorstellungen überein. In den nächsten Tagen werden wir nun noch nach Angamarca ins Hochland von Cotopaxi reisen und zum Abschluss Projekte im subtropischen Gebiet derselben Provinz besuchen.
Wir befinden uns in der Phase des Wechsels von Winter (Regenzeit) in den Sommer (Trockenzeit). Meistens ist es bewölkt, aber bei der Fahrt ins Hochland zeigte sich der Chimborazo, der mit 6263 m.ü.M. höchste Berg Ecaudors, in seiner ganzen Schönheit. Unterwegs sieht man auf etwa 4000 m.ü.M oft Vicuñas, die recht zutraulich sind und sich gut fotografieren lassen. Unsere Reise bringt uns nicht nur Arbeit sondern auch viele schöne Erfahrungen und Begegnungen.
Karl Friedi und Eddy Agten, Stiftungsräte
Für etwa 800 CHF können wir dank ihren grosszügigen Spenden einer Familie, welche im kalten Hochland der Anden wohnt, einen Holzkochherd einbauen. Derartige multifunktionale Holzkochherde, welche zugleich auch als Heizung dienen, waren bisher hier nicht im Einsatz. Unser Partner in Ecuador, der FEPP (Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio) hat diese Konstruktion entwickelt. Früher wurde von den Frauen eine völlig andere Kochtechnik angewendet. Im Wohnraum, der zugleich als Küche dient, wurde ein grosses Feuer entfacht und man brachte so das Gericht in einem Kochtopf in möglichst kurzer Zeit zum Kochen. Dies war mit starker Raucherzeugung verbunden. Die negativen Folgen für die Gesundheit der Familien sind bekannt. Die neuen Holzkochherde verlangen eine andere Technik. Das Kochgut kann nun sachte zubereitet werden, der Raum wird nicht mehr mit Rauch belastet und nebenbei wird er auch erwärmt. Wir wussten nicht, wie diese Umstellung aufgenommen wird und sind deshalb schrittweise vorgegangen, indem wir in Pilotprojekten vorerst nur bei einzelnen Familien Holzkochherde einbauten, um sicher zu sein, dass diese auch entsprechend genutzt werden. Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Dass wir richtig lagen, zeigt sich klar dadurch, dass unser Partner und wir bei unseren jährlichen Projektreisen viele Anfragen von Familien erhielten, welche nun ebenfalls sehr gerne einen neuartigen Holzkochherd haben wollen. Die Familien hatten erfahren, dass ihnen ein eingebauter Herd mit Kamin hilft, Brennholz zu sparen und ihre Gesundheit zu schützen sowie ihnen ermöglicht, bequemer und besser zu kochen und zugleich das Haus zu beheizen.
Nun noch zum Titel dieses Artikels:
Auf dem Bild ist je einen Holzkochherd einer Familie zu sehen, die auf einer Höhe von über 3000 m ü. M. lebt. In der Nähe dieses Herds steht jeweils ein Stuhl. Dieses Detail haben wir bei unseren Besuchen oft gesehen. Die neue Wärmequelle hat offensichtlich auch auf das Wohnverhalten einen positiven Einfluss, indem die Kinder, Frauen und Männer nun die Möglichkeit haben, sich in einen erwärmten Bereich zu setzen für eine Handarbeit oder um sich auszuruhen.
Es würde uns sehr freuen, wenn wir dank Ihren Spenden weiteren Familien neuartige Holzkochherde in ihre bescheidenen Unterkünfte einbauen könnten.
Zusammen mit dem Team unseres Partners FUNDYVIDA in der Provinz Tungurahua und der Wasserkommission sowie Einwohnern fahren wir hinauf zu den vier Quellfassungen auf 3'300 m ü. M. Diese machen einen guten Eindruck und das saubere Wasser fliesst in den zuvor ermittelten Mengen.
Danach geht es per Auto und zum Teil zu Fuss entlang der Hauptleitung von 5 km Länge zum Reservoir mit 60 m3-Inhalt für die Quartiere Llullaló Centro und Bajo. Zwischendurch finden Darbietungen einer Tanzgruppe mit Blechmusikband statt.
Dann besichtigen wir das Versorgungsgebiet dieser Quartiere mit den Wasseranschlussstellen – ein Verteilnetzt von 5,6 km. Von hier aus steigen wir zum zweiten Versorgungsgebiet «El Obtaje» ab und machen zuerst beim Reservoir mit 20 m3-Inhalt einen Stopp. Dieses ist randvoll und die Chlorierungsstation arbeitet ohne Probleme. Ein Gruppenfoto darf nicht fehlen. In diesem Quartier sind weitere 3,6 km Rohre verlegt worden.
Weiter unten – dann auf rund 3'000 m ü. M. – befindet sich diese Siedlung mit Festplatz. Zur Begrüssung gibt es einen Kräutertee – gerade das Richtige an diesem heissen Tag. Es folgen die obligaten Ansprachen, die Segnung der Anlage durch einen Priester, Verteilung von Geschenken und ein traditionelles Essen mit Suppe und Huhn, Maiskolben, Frischkäse mit Salz, Kartoffeln, Salat und Meerschweinchen.
Der Dank der Bevölkerung ist riesig. Viele Voten beziehen sich auf das Vorher und Nachher. Die Gemeinschaft glaubte zuerst gar nicht daran, dass die Wasserversorgung Realität wird. Nun haben sie Trinkwasser in hoher Qualität und dies während 24 Stunden im Tag. Das bedeutet für sie Gesundheit und ein besseres Leben. Zuvor hatten sie nur während ein paar Stunden trübes Wasser zu Verfügung. «Muchísimas gracias» an alle Spender in der Schweiz.
Auf den Projektbesuchsreisen erleben die Stiftungsräte immer wieder berührende Situationen in den besuchten Gemeinschaften. Die Verantwortlichen und Mitglieder von Familien bedanken sich auf vielfältigste Art für ein umgesetztes Projekt – für die Erfüllung eines Traumes, den sie meist schon lange gehegt haben. So sehen sie auch eine Zukunft für sich und ihre Kinder. Die Projekte verhelfen den Indígenas zu einem Leben in Würde, was einer Abwanderung in die Städte entgegenwirkt. Der Dank richtet sich auch immer an all die vielen Spendenden in der Schweiz, die die Finanzierung ermöglicht haben.
Als Geschenke wählen die Indígenas oft Produkte ihrer Wohnzone. In der Provinz Tungurahua gibt es verschiedene klimatische Zonen. Eine davon ist sehr trocken und warm. Hier kultivieren die Indígenas vor allem Früchte. Ein Geschenk kann dann so aussehen: ein geflochtenes Körbchen mit Äpfeln, Birnen, Mandarinen, Granadillas, Trauben, Tomate de Arbol und Babaco.
In den eher feuchten und kühlen Gebieten sind es Produkte wie Kartoffeln, Bohnen, Mais, Broccoli, Krautstilen, Salat, Kohl, Brombeeren aus den bewirtschafteten Zellen der Indígenas. Manchmal ist es auch – wie unten auf dem rechten Bild zu sehen - ein ganzer Karton mit Eiern, was zu Transport- und Zubereitungsproblemen führen kann.
Hinzu kommt ein Festessen, das unterschiedlich aussehen kann.
Service am Tisch mit Suppe und Huhn, Maiskolben, Mais, Frischkäse, Kartoffelsalat und Meerschweinchen, sowie ein Getränk aus Beeren oder Tee.
Oder dann in traditioneller Form, dass die Produkte der Landwirtschaft auf einem Tisch oder am Boden ausgebereitet werden und man sich individuell bedienen darf.